Jenny & Madison - Das erste Treffen

Es war das Wochenende vor den Sommerferien als Jennifer und Madison das erste mal richtig aufeinander treffen sollten. Madison saß im Wohnzimmer und telefonierte mit Mandy, einer ihrer Freundinnen. Eigentlich, so hatte es ihr Vater ihr aufgetragen, sollte sie packen, doch sie tat nie was man ihr sagte. Also saß sie mit frisch lackieren Fußnägeln auf dem Sofa und lauschte der Stimme des Mädchens an der Anderen Leitung. Ihren Laptop hatte sie auf den Wohnzimmertisch gestellt und iTunes spielte die Zufallswiedergabe ab. In diesem Moment hörte sie Hello Goodbye von den Beatles, ja für Madison waren die Beatles Götter und derjenige, der John Lennon erschossen hatte, sollte auch erschossen werden, fand sie. Nach einer Weile hatte sie keine Lust mehr auf Mandy also legte sie auf. Sie stieß einen leisen seufzter aus und nahm einen Schluck von ihrer Cola, heute Abend würde sie feiern gehen mit den Mädels, dass Bedeutete mit Justine, Ashlynn und den ganuen anderen. Sie hatte immer eine Menge Spaß mit ihnen. Madison hatte gerade die Augen geschlossen als ihr Handy einen Verdächtigen Ton von sich gab, es war der Gossip Girl Ton, Madison hatte diesem Lästermaul einen eigenen Klingelton verpasst, damit sie wusste, ob Gossip Girl sie wieder mit ihren Nachrichten nervte oder es doch wichtig war. Madison nahm ihr Handy in beide Hände und öffnete die Datei. "Gesichtet..N wie..blah blah blah!", sagte sie genervt und legte ihr Handy auf den Glastisch. "Wen juckts!". Madison fuhr sich durch ihr Haar und nahm noch einen Schluck von der Cola.

Jenny hastete die Treppe hoch und war schon ziemlich ausser Atem, da sie den ganzen Weg gehezt war. Sie sollte ein Kleid für ein Photoshooting holen, welches irgendwie vergessen wurde oder so ähnlich. Vor der Tür musste sie erstmal wieder richtig zu atem kommen, bevor sie auf die Klingel drückte und wartete. Nach wenigen Minuten öffnete ihr die Haushälterin oder wer auch immer das war, kümmerte sich aber nicht gross um die Blondiene. "Na toll!" Sie stand allein in einem riesigen Flur und wusste nicht, wo sie hin sollte. Nach kurzer Zeit hörte sie aus einem Raum auf der linken Seite Musik und beschloss nachschauen zu gehen, denn dann würde ja sicher jemand anwesend sein. Sie öffnete vorsichtig die Tür und sah sich um. Auf der Couch befand sich ein Mädchen, welches sie ungefähr zwei Jahre älter als sie selbst einschäzte. "Ähm... hey! Ich bin hier um ein Kleid für ein Photoshooting ab zu holen. Eure Haushälterin scheint gerade beschäftigt zu sein, aber vielleicht könntest du mir ja weiterhelfen?!", fragte sie und sah sich nochmals kurz in dem Raum um. Scheinbar befand sie sich um Wohnzimmer, welches wirklich riesig war. Mit dem bei ihnen zu Hause war es kaum zu vergleichen. Natürlich nicht, sie hatten ja auch nicht mal die Hälfte so viel Geld wie die O'Conners. Jenny wandte sich wieder dem Mädchen zu und sah sie fragend an, während sie auf eine Antwort wartete. Langsam hörte Jenny auch auf das Lied und erkannte es sogar. "Das ist von den Beatles oder?", wollte sie wissen.

Madison öffnete die Augen als es klingelte, doch es interessierte sie nicht wirklich. Sie wollte nicht mit irgendjemanden reden, also blieb sie einfach liegen und wippte mit ihrem Kopf zur Musik, als dann irgend eine kleine Blondine den Raum betrat und sie nach dem Kleid fragte, seufzte Madison auf. Gott, für was hatte man eine Haushälterin, wenn sie nicht einmal dazu fähig war ein Kleid zu holen. Ihre Laune war sowieso schon schlecht, vor drei Tagen hatte sie mit ihrem Freund Schluss gemacht und nachdem Gossip Girl sich darüber das Maul zerrissen hatte, kam nun jeder an und erzählte wie Leid es ihr tat. "Siehst du nicht, dass ich nicht kann. Meine Fußnägel sind noch feucht!", sagte sie und verdrehte ihre Augen. "Wenn du das Kleid brauchst, dann ruf meine Mutter an und frag wo es ist, weil ich hab erstens keine Ahnung und zweitens keine Lust!", ihre Finger fuhren durch ihr Haar und ihr Handy piepte schon wieder, jemand hatte ihr eine Sms geschrieben.
Hey, tut mir Leid wegen John und dir. Ihr wart ein süßes Paar., schrieb ein Mädchen, wessen Nummer Madison nicht einmal eingespeichert hatte. Woher zum Teufel bekamen alle ihre Nummer, war sie in Facebook, nein, ganz sicher nicht. Madison seufzte und blickte die Blondine an. "Du stehst hier ja immer noch rum, Blondie!", fuhr sie diese an. Okay, Madison hatte ihr erst vor ein paar Sekunden gesagt, dass sie gehen sollte, aber trotzdem, dass hier war ein Pennerhaus, in dem Arme Leute sich Kühlen konnten, da dieses Penthouse eine Klimaanlage hatte.

Das Mädchen schien anscheinend ziemlich schnippisch und schlecht gelaunt zu sein. "Na gut!" Jenny drehte sich auf dem Absatz um und dachte nach ob ihr irgendetwas über den Ort gesagt wurde, wo sich das Kleid befand. Ihr fiel etwas von fünfter Tür ein, aber Links oder rechts? Ach mist, wieso hör ich nicht besser zu?! Jenny zählte die Türen ab und musste sich nun zwischen links und rechts entscheiden und machte spontan die rechte Tür auf. "Ähmmm.... hups, entschuldigung!" Jenny schloss schnell wieder die Tür, wo die Haushälterin gerade dahinter am Wäschewaschen war. Also musste es wohl die Linke sein. Hoffentlich hatte sie sich nicht auch noch in der Zahl vertan. Jenny öffnete die andere Tür und nach kurzem Umsehen entdeckte sie auch das kurze, schneeweisse Kleid. Es war schulterfrei und der Rock ging etwa bis in die Hälfte der Oberschenkel. Jenny hängte den Kleiderbügel ab und sah sich das Kleid nochmals genau an, nicht, dass sie das falsche mitnahm! Ihrer Meinung nach was das Kleid echt wunderschön und sie vermutete, dass die Stoffe sau teuer waren. Sie hörte ihr Handyklingeln und klemmte sich ihr Mobiltelefon zwischen Ohr und die Schulter, da sie beide Hände brauchte um mit der einen die Tür zu schliessen und mit der anderen das Kleid zu halten. Glücklicherweise konnte sie den Hörer wieder normal halten, dass mit dem einklemmen hatte sie nicht so richtig drauf. Während sie bestätigte, dass das Kleid in ein paar Minuten kommen würde, ging sie den langen Gang entlang.

Madison blieb eine Weile liegen bevor sie aufstand, in ihrem Zimmer war es gemütlicher als im Wohnzimmer und sie würde nicht immer von irgendwelchen Leuten genervt werden, wie von dieser armen Blondine. Madison klappte ihr Mac-Book zu und klemmte es sich unter dem Arm, in ihrer einen Hand hielt sie ihr Glas mit Cola, warum zum Teufel trank sie dieses Zeug nochmal? Es waren doch reine Kalorien, ach ja, weil es ihr schmeckte, und in der anderen Hand hielt sie ihr Handy, welches gleich wieder piepte. Madison lächelte, ihr Vater fragte ob alles okay ist, auch wenn ihre Eltern nicht viel Zeit für die hübsche Brünette hatten, dann liebte sie diese trotzdem. Madison klickte auf Antworten und lief, mit dem Blick auf den Bildschirm gerichtet, durch das Penthouse. Plötzlich spürte sie wie sie gegen etwas stieß und sich das Cola Glas auf ihr entleerte. Sie schaute hoch, es war Blondie, Super, Arm und Dumm, dass war keine gute Kombination. "Was zum Teufel, du klei-", ihr Blick fiel auf das Schneeweiße Kleid, auch dieses hatte keinen Colafleck. Super, wirklich großartig. Madison blickte von dem Kleid hoch zu der Blondine, in Madisons blauen Augen spiegelte sich nur blanke Wut wieder. "Weißt du wie viel dieses verdammte Kleid kostet? Wahrscheinlich doppelt so viel wie dein billiger Kleiderschrank samt Inhalt!", begann sie zu schreien und riss ihr das Kleid aus der Hand. Sie hielt dieses vor sich um es genauer zu mustern, nein, da konnte man auch nichts mehr drehen. Das Kleid war hinüber und Blondie war Schuld daran.

Plötzlich ging links die Tür auf und irgendwas prallte gegen Jenny. Sie spürte, wie sie nass wurde und sah sich erschrocken um. Ihr Blick fiel auf das Kleid. "Scheisse. Sag mal kannst du nicht aufpassen? BIST DU EIGENTLICH WAHNSINNIG! Weisst du wie teuer dieses Kleid ist?", fragte sie das schnippische Mädchen wütend, welches ihr zur selben Zeit auch etwas ähnliches sagte. "Was kann ich bitte dafür, wenn du eingebildete Tante nicht aufpasst, wo du hinläufst! Und ich würd mal sagen, ich habe mehr Ahnung von Mode als du! Ich weiss sehrwohl, wie viel dieses Kleid kostet und ausserdem werden wir tot sein, wenn das rauskommt!" Jenny schnaubte, ja, wenn sie mal wütend wurde, dann so richig. "Scheisse! Wieso ist dieses verdammte Kleid auch weiss!" Wenn es schwarz gewesen wäre, wäre der Fleck vermutlich nicht mal so schlimm gewesen. Apropos Schwarz.... vielleicht konnte man es schwarz einfärben? Jenny war ja eh schon tot und das Kleid war eh schon im Arsch... Aber vielleicht... "Ihr habt nicht zufälligerweise so Textilfarbe oder so da?", wollte sie von den Mädchen wissen und schluckte. Allerdings hatte sie sich die Idee in den Kopf gesetzt und so schnell liess sie sich die vermutlich auch nicht mehr ausreden. "Wir sind eh schon tot!", erklärte sie und machte die Tür auf, wo vorher die Haushälterin am waschen gewesen war. "Haben Sie zufälligerweise Textilfarbe?", wollte sie von dieser wissen, da das Mädchen scheinbar zu doof war, um ihr zu antworten. Die Haushälterin nickte und machte irgendeinen Schrank auf. Jenny drückte dem Mädchen das Kleid in die Hand und stellte sich vor den Schrank und griff nach der schwarzen Textilfarbe.

Madison funkelte das Mädchen böse an. "Du solltest nicht so frech sein, deine Chefin ist meiner Mutter!", sagte sie und funkelte sie an. "Und das ist mein Haus und wenn du ein wenig aufgepasst hättest, dann hättest du mich gesehen!", sagte sie sauer und schaute auf ihr weißes Prada Sommerkleid, welches auch einen braunen Fleck hatte. Madison zog das Kleid über den Kopf und griff sich aus ihrem Kleiderschrank ein neues. Als Blondie sie dann auch noch eingebildete Tante nannte schnaubte Madison und ging ein paar Schritte auf sie zu. "Du kleines armes Mädchen, du solltest ganz genau aufpassen, was du sagst, denn ich kann dein Leben zu Hölle machen!", sagte sie und warf ihr Haar nach hinten. Als Jenny das Kleid auf einmal einfärben wollte blickte Madison sie böse an. "Du kannst kein 4000 Doller Kleid einfärben!" Die hübsche Brünette stolzierte zu ihrer Haushälterin. "Bringen sie das Kleid in die Reinigung!", sagte sie und Nathalie machte sich sofort auf den Weg. Dann öffnete sie die Tür zu ihrem Kleiderschrank."Dann müssen wir eben Ersatz finden, denn meine Mutter würde ausflippen, wenn das Kleid Schwarz wäre!" Madison nahm gut 15 Kleider aus dem Schrank und legte sie auf den Boden. "Dies sind die Kleider, welche noch nicht raus gekommen sind!", sagte sie und setzte sich auf eine Kommode. "Ich kann nicht glauben, dass ich einem so armen Mädchen wir dir helfe!", sagte sie angepisst und griff nach einem Kaugummi, den sie sich in ihren Mund schob und dann begann zu kauen. Eigentlich hatte sie besseres vor als hier die Schuld von Blondie auszubaden. Madison wusste, dass Jenny gefeuert werden würde, wenn sie mit einem Schwarzen Kleid zurück kommen würde.

"Willst du mir damit Eindruck machen?", wollte sie wissen, als das Mädchen sich anscheinend ziemlich krass fühlte, dass ihre Mutter Jenny's Chefin war. "Wenn du nicht auf dein Handy gestarrt hättest, hättest du mich gesehen! Wenn du schon den ganzen Tag hier sitzt, dann kannst du ja wohl fünf Minuten lang aufpassen!", stichelte Jenny zurück. Ohja, wenn sie mal in Fahrt kam, dann so richtig. "Du hast echt keine Ahnung von Kleidern!" Jenny schüttelte den Kopf. "Die Colaflecken gehen aus diesem Stoff garantiert nicht mehr raus!", erklärte sie. Aber das brünette Mädchen hatte der Haushälterin das Kleid bereits gegeben. Jenny schnaubte über so viel Dummheit und verfolgte die Bewegungen des Mädchens. Sie nahm etwa ein Dutzend Kleider aus einem Schrank und legte sie auf den peinlich sauberen Boden. Sie sagte, dass diese Kleider noch nicht rausgekommen seien und Jenny sah sich die verschiedenen Kleider an. "Ich kann nicht glauben, dass du so dumm bist!" Jenny konnte natürlich nichts auf sich sitzen lassen, auch wenn sie meistens etwas zu schüchtern dafür war. Jenny deutete auf zwei, drei Kleider. "Diese kommen nicht in Frage, die passen nicht zu dem Photoshooting." Sie hängte die Kleider sorgfältig wieder in den Schrank und begutachtete die anderen Kleider. Immer mehr Kleider wanderten zurück in den Schrank, bis nur noch drei Kleider übrig waren. Sie hatten nun die Qual der Wahl. Entweder würde Jenny das Kleid nehmen, welches dem verschmutzen ziemlich ähnlich sah oder sie konnte alles auf ihre Modekentnisse setzten und das Kleid nehmen, welches total anders aussah, aber ihrer Meinung nach viel besser passte als das, welches das Mädchen ruiniert hatte. Das dritte Kleid hatte wohl die schlechtesten Chancen, es war so etwas wie eine Mischung zwischen den beiden anderen Kleidern. Jenny seufzte und hängte auch dieses zurück in den Schrank.