Eine Hochzeit der speziellen Art ; Blair & Jenny

Blair schaute in den Spiegel. Und was sie da sah, sah sie schon mehr als einen Monat. 'Das entsetzte Gesicht der Blair Waldorf'. Wie konnte ihre Mutter ihr und ihrer ganzen Familie so etwas antun? Nicht nur, dass sie einen armen Penner heiratete, nein. Es war Rufus, Rufus Humphrey. Vater von Dan und Jenny. Sie schüttelte den Kopf. Noch immer hatte sie sich nicht damit abgefunden, dass die Beiden ihre Stiefgeschwister werden und daher anspruch auf ihr Geld hatten. Gut, so wie sie Dan kannte, interessierte ihn das wenig. Aber Jenny? Sie würde es in allen Zügen ausnützen. Sie wollte schon immer zu den besseren Kreisen gehören und das hatte sie hiermit geschafft. Aber Blair wäre nicht Blair Waldorf, wenn sie keine Pläne hätte, um dies zu verhindern.
Sie seufzte und streife sich ihr kurzes Schwarzes über die Beine, den Bauch und schlussendlich über die Schultern. So wie immer saß es perfekt und unterstrich ihre weiblichen Rundungen. Ihre Haare ließ sie offen nach unten fallen, da es für sie ja sowieso nichts besonderes war. Ihre Mutter wird sich noch wünschen, nie auf den Gedanken gekommen zu sein, Rufus zu heiraten.

Einige Zeit später waren unzählbar viele Menschen in ihrem kleinen Penthaus versammelt. Die Hälfte davon kannte sie nicht, da sie zu den Armen gehörten. Die Anderen kannte sie auch nur flüchtig. Es war eben wie die Hölle auf Erden für Blair. Langsam überblickte sie das komplette Haus auf der obersten Treppenstuffe. Ein riesiges Bufett war aufgebaut. Bestimmt packen sich die schmierigen Penner noch was ein, so wie die aussehen. Ebenso waren schon hunderte von Stühlen in einigen Reihen aufgebaut, so, dass es eben sofort losgehen könnte. Sie seufzte und setzte ihr falsches Blair-Lächeln auf, ehe sie die Stufen auf ihren schwarz glänzenden High-Heels herunterstöckelte.

Jenny starrte seufzend in den Spiegel. Sie war bei sich zu Hause und trug ein selbstgemachtes, sehr schönes, dunkelblaues Kleid und dazu natürlich die passenden High Heels und den passenden Schmuck. Sie hatte sich zwar immer gewüscht, zu den reichen zu gehören, doch sicher nicht so. Sicher nicht unter den Umständen, dass ihr Vater Elanor Waldorf heiratete! Sie hatte immer Gedacht, dass ihr Vater Blondinen mochte und schon gar keine Designerinnen! Bisher wollte er doch gar nicht einer von reichen sein! Jenny schnaubte und stand auf. "DAAAAAAAN!", schrie sie in die Wohnung und ihr Bruder streckte seinen Kopf aus seinem Zimmer. Sie würden erst nach der Hochzeit bei den Waldorfs einziehen und ehrlichgesagt war das Jenny nicht umbedingt geheuer. Trotz Luxus und Reichtum. "Wie müssen los!", erklärte sie und tippte sich auf den Arm, als würde sie dort eine Uhr tragen. Ihr Bruder nickte und die beiden stiegen in die Limousine, welche Elanor extra vorbei geschickt hatte. Zwar genoss sie es, in den grossen, schönen Autos herumkutschiert zu werden, doch verstehen würde sie es nie. Nie würde sie verstehen, wie sich ihr Vater in Elanor Waldorf verlieben konnte! Die Mutter von Blair! Jenny würde zwar alles dafür geben, den gleichen Status wie Blair zu haben, aber wirklich mit ihr ausgekommen war sie nie. Kurze Zeit später betraten sie und ihr Bruder das Penthouse von den Waldorfs. Unzählige Leute waren hier, Verwandte von beiden Seiten und Freunde. Schnell entdeckte Jenny auch Vanessa, welche sich zu ihnen gesellte. Die Dunkelhaarige war auch nicht unbedingt begeistert von der Hochzeit gewesen, denn diese mochte Blair bekanntlich auch nicht wirkich.

Als Blair gerade die letzte Stufe der Treppe heruntergestöckelt kam, öffnete sich der Aufzug und die Humphrey Geschwister stiegen aus. Nervös kaute sie sich auf der Unterlippe herum. Blair Waldorf, seit wann so emotional? dachte sie sich, ehe sich Massen von Menschen beinahe auf sie warfen, um sie zu beglückwünschen. Ein lautes Seufzten von ihr war nicht zu überhören, doch dann setzte sie erneut das perfekte Blair-Lächeln auf, um allen zu zeigen, wie schön sie die Idee mit der Hochzeit fand. Gut, sie musste zugeben, die Hochzeit war echt perfekt organisiert und hergerichtet, jedoch war sie nicht für ihre Mom und Rufus bestimmt.
Ihr Blick wanderte von den Menschenmassen ab, direkt zu Jenny. Auch wenn sie dieses Mistvieh von Schlampe überhaupt nicht ausstehen konnte, so musste sie jetzt damit klar kommen, dass sie ihre Stiefschwester sein wird. Gut, auskommen nicht, aber akkzeptieren. "Enttschuldigt mich, bitte." meinte die Brünette gespielt freundlich und stöckelte zu ihrer neuen Stiefschwester, die sie sofort unsanft am Arm packte und hinter sich her zog. "Ich weiß, dass dir der ganze Luxus und alles, was dir Hochzeit dir bietet, absolut zusagt, doch ich werde nicht zulassen, dass meine Mom den größten Fehler ihres Lebens begeht und deinen Dad heiratet." zischte sie, nicht gerade freundlich. Warum sollte sie auch? Dieser ganze Abschaum, der hier herumlief, waren alles Bekannte und Freunde der Humphrey's, auf die Blair bekanntermaßen nicht sonderlich zu sprechen war. "Also, wenn du mich nun entschuldigst, ich hab eine Hochzeit zu vermasseln!"

Blair kam auf die Blondine zugestöckelt und unterbrach dessen Gespräch mit Vanessa in dem sie die Humphrey einfach entführte. "Heeey....", wollte sich diese schon wehren, doch Blair unterbrach sie auch schon. Blair hatte zwar Recht, was den Luxus betraf, doch zugeben würde das die kleine J wohl nie. Deshalb schluckte sie kurz und sagte einfach selbst, wie sie über die Sache dachte: "Glaubst du, mir gefällt, dass mein Dad deine Mutter heiraten will?", wollte sie von Blair wissen. Das ganze Behagte Jenny wohl so wenig wie Blair selbst. Da verzichtete sie sogar lieber auf den Luxus! Blair meinte, dass sie eine Hochzeit ruinieren müsste und Jennys Blick fiel auf den Boden. Die Blondine schluckte kurz, bevor sie den Blick wieder hob. "Was hast du vor?", wollte sie von Blair wissen. Ihr war gerade in diesem Moment so richtig bewusst geworden, was die Hochzeit ihrer Eltern tatsächlich bedeuten würde. Aber sie wollte trotzdem erst Blairs Plan wissen, bevor sie sich ihr anschliessen würde. Ganz so skrupellos wie die Brünette war sie nämlich nicht. Sie war sich aber sicher, dass Blair einen ziemlich guten Plan hatte, denn die Brünette war ziemlich gut darin, allen den Tag oder sogar die Party zu vermiesen. Das musste man ihr lassen. Ihr Blick fiel auf ihren Vater, er würde sicher masslos enttäuscht von ihr sein, wenn er das erfahren würde, doch vermutlich war es das Beste für alles. "Also was ist nun?", wollte sie von Blair wissen, da diese ihr immer noch nicht geantwortet hatte. Gespannt sah sie die Waldorf an, während sie immer noch darauf wartete, eine Antwort zu kriegen.

Blair schnaubte. Was dachte sich die Blondine eigentlich? Dass B ein Schild malte, wo ihr Plan draufgeschrieben ist, sodass es jeder verhindern konnte? Na, du blöd was Blair dann doch nicht. "Denkst du wirklich, ich werde dir einfach so sagen, was ich vorhabe? Damit du es verhindern kannst? Für wie bescheuert hällst du mich eigentlich?"
Ihr Blick wanderte schnell von der Humphrey ab, da plötzlich Musik im Wohnzimmer anging und die Gäste aufgefordert worden, sich zu setzten. Es geht los, Blair. Alles wird gutgehen, so wie du es dir vorstellst! redete sie sich selbst ein und blickte schnell zu einem hübschen rothaarigen Mädchen, das Teil ihres Planes war. Als sie von Jenny erneut unterbrochen wurde, ihren Plan nochmals zu durchdenken, seufzte sie. Sollte sie es eben wissen. Immerhin war es ihr Haus und sie könnte Jenny jederzeit irgendwo einsperren.
"Argh. Na gut. Siehst du die Rothaarige dort? Ich hab sie bezahlt, dass sie allen vorspielt, sie würde einen Herzinfakt haben. Ja, die ist die beste Schauspielerin in diesem Breich. Wärend alle, oder zumindest die meisten mit ihr beschäfftigt sind, werde ich den Pfarrer bestechen, einfach zu gehen. Natürlich so unauffällig, wie es nur geht. Dann wird Julien, ein Freund von mir, die Stromleitungen ausmachen. Da er so ein guter Experte mit Special Effects ist, kann er vortäuschen, dass ein Blitz in die Wohnung einschlägt. Danach lässt er die Feuermelder anspringen und Wasser wird von der Decke prasseln. Und wenn alle dann draußen sind, kommt der Schlussteil: Deine Mom und Lily van der Woodsen warten dort, ohne zu wissen, warum. Dein Dad wird sich daran erinnern, wie die Zeit mit den beiden Frauen war und es sich hoffentlich nochmal überlegen, meine Mom zu heiraten." Ohne Punkt und Komma erzähle sie der Blondinen von ihrem Plan. "Und ich schwöre auf meine hunderten Designerklamotten, wenn du auch nur ein Wort sagst, oder irgendwas zu verhindern versuchst...du willst gar nicht wissen, was dir dann droht."